KÜHLUNGSBORN, Deutschland - Während die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel den G8 Gipfel in Heiligendamm eröffnet, legt ein neuer Bericht nahe, daß die G8 Mitgliedstaaten noch einen langen Weg vor sich haben, wenn sie den Verpflichtungen gerecht werden wollen, auf die sie sich auf dem Gipfel in St. Petersburg geeinigt haben.

Seit dem letzten Gipfel im Juli 2006 sind nur 46% der dringendsten Verpflichtungen von der G8 ausreichend erfüllt worden. Obwohl dies in etwa dem durschnittlichen Abschneiden der G8 über die letzten zehn Jahre entspricht, hat es seit den erreichten 33% am Gipfel in Kananaskis in 2002 keinen so niedrigen Wert mehr gegeben.

Der jährlich erscheinende “Compliance Report” der G8 Research Group der heute veröffentlicht wurde ist auf der Internetseite des G8 Information Centre erhältlich und zeigt auf, ob die G8 Mitgliedstaaten ihren selbsterlegten Verpflichtungen gerecht wurden. Ausgewählte Verpflichtungen des St. Petersburg Gipfels sind unter anderem Energiesicherheit und die Unterstützung der Friedenssicherung in Afrika. Der Bericht ist das Resultat von Analysen der G8 Research Group der University of Toronto und der Moscow State University Higher School of Economics.

Die Bilanz der G8 bei den wichtigsten Themen der Heiligendamm Agenda, Umwelt und Afrika, waren in den letzten Jahren eher mäßig. Die G8 wurde in weniger als der Hälfte der Fälle ihren Verpflichtungen gerecht, die sie im Aktionsplan Energieeffizienz oder zu reduzierten Emissionen des Öffentlichen Personennahverkehrs festgeschrieben haben. Da sich die G8 auf dem St. Petersburg Gipfel keine ehrgeizigen Ziele für den Klimawandel gesetzt hat, schaffte es die G8 mit Leichtigkeit, einen Einhaltungswert ihrer Verpflichtungen von 89% zu erreichen. Gleichzeitig wurden hohe Werte von 89% in den Verpflichungen zum Schuldenerlass in Afrika und der Unterstützung von erneuerbaren Energien in Entwicklungsländern erreicht.

Der höchste Einhaltungswert von 60% wurde von den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Kanada erreicht. Gastgeber Deutschland liegt mit 55% leicht dahinter, dicht gefolgt von Rußland das einen Wert von 45% erreicht hat. Frankreich und Japan haben beide einen Einhaltungswert von 40% erreicht, während Italien einmal mehr mit 5% den letzten Platz belegt.

Alle Mitgliedstaaten der G8 haben im Vergleich zum Gleneagles Gipfel in 2005 weniger ihrer Versprechen eingehalten. Eine Ausnahme bildet Rußland, das am Gipfel in 2006 erstmals als Gastgeber auftreten konnte und daher ihre Einhaltungswerte um etwa 25% erhöhen konnte.

“In den drei Brennpunkten des Gipfels in St. Petersburg - Energiesicherheit, Gesundheit und Ausbildung - haben die Mitgliedstaaten nur einen Einhaltungswert von 69%, 41% oder 33% erreicht,” meint Laura Sunderland von der G8 Research Group. “Insbesondere seit Deutschland im Januar dieses Jahres die G8 Präsidentschaft übernommen hat, haben die G8 Staaten ihre Einhaltung ihrer Verpflichtungen erhöht.”

Der komplette englische Text und eine Zusammenfassung des Berichts sind auf der Website des G8 Information Centre erhältlich.

Die G8 Research Group ist die weltweit führende unabhängige Quelle für Informationen und Analysen über die G8. Die Gruppe wurde 1987 gegründet und ist ein internationales Netzwerk von Akademikern, Professoren und Studenten die sich für die Aktivitäten der G8 interessieren. Bitte besuchen sie unsere Website. für mehr Informationen.

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